Difference between revisions of "Zappa Meets Schubert"
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Dabei dürfte es Frank wirklich zum ersten Mal passiert sein, daß man ihm nach einem Stadthallenkonzert mit 7000 Fans hinterher [wikipedia:Franz Schubert|Schubert]] ins Ohr geigt. Das war beim traditionellen Gschnas der honorigen Kollegen von der "Presse" der Fall. Denn einmal im Jahr lassen die eine Stripperin aus der "Moulin Rouge" auf ihren blechernen Tischen in der Setzerei splittern bis kein Fetzerl Stoff mehr da ist, Zauberer und Gaukler anrücken. Streuen Kultur dazwischen und würzen mit einem Popstar wie Zappa. | Dabei dürfte es Frank wirklich zum ersten Mal passiert sein, daß man ihm nach einem Stadthallenkonzert mit 7000 Fans hinterher [wikipedia:Franz Schubert|Schubert]] ins Ohr geigt. Das war beim traditionellen Gschnas der honorigen Kollegen von der "Presse" der Fall. Denn einmal im Jahr lassen die eine Stripperin aus der "Moulin Rouge" auf ihren blechernen Tischen in der Setzerei splittern bis kein Fetzerl Stoff mehr da ist, Zauberer und Gaukler anrücken. Streuen Kultur dazwischen und würzen mit einem Popstar wie Zappa. | ||
− | Der rückte mit einem kafeebraunen "Gorilla" an, der demonstrativ einen kleinen Totschläger aus der Hosentasche lugen ließ, den Schädel wie Kojak kahlgeschoren hatte. Aus gutem Grund, denn er pflegt seine brennenden Zigaretten hinters Ohr zu klemmen, um die Hände frei für Karateschläger zu haben. | + | Der rückte mit einem kafeebraunen "[[John Smothers|Gorilla]]" an, der demonstrativ einen kleinen Totschläger aus der Hosentasche lugen ließ, den Schädel wie ''Kojak'' kahlgeschoren hatte. Aus gutem Grund, denn er pflegt seine brennenden Zigaretten hinters Ohr zu klemmen, um die Hände frei für Karateschläger zu haben. |
− | Die Gschnas-Prominenz, die Herausgeber Dr. Otto Schulmeister, Chefredakteur Dr. Thomas Chorherr und Geschäftsführer Johann P. Fritz begrüßten, reichte von Spitzenpolitikern wie VP-Chef Dr. Josef Taus, Bundeskammerpräsident Ing. Rudolf Sallinger, dem schwarzen Mediensprecher Dr. Heribert Steinbauer und | + | Die Gschnas-Prominenz, die Herausgeber Dr. Otto Schulmeister, Chefredakteur Dr. Thomas Chorherr und Geschäftsführer Johann P. Fritz begrüßten, reichte von Spitzenpolitikern wie VP-Chef Dr. Josef Taus, Bundeskammerpräsident Ing. Rudolf Sallinger, dem schwarzen Mediensprecher Dr. Heribert Steinbauer und dem roten "Medien-Charly", SP-Zentralsekretär Karl Blecha – im Original-[[wikipedia:Mao Zedong|Mao]]-Look – bis zur Burgheroine Annemarie Düringer, Teamchef Helmut "Seki" Senekowitsch und Österreichs UNO-Botschafter Dr. Peter Jankowitsch. |
+ | Wiens VP-Chef Dr. Erhard Busek trat als [[wikipedia: Franz Schubert|Schubert-Franzl]] auf und schüttelte Frank Zappa, der nicht recht wußte, weshalb, die Hand. Immerhin, der weltberühmte Bartträger stieg hinterher auf einen Setzereitisch und schmetterte [[Bobby Brown Goes Down|sein ordinärstes Lied]] ins Mikro: "God, I am the American dream, the handsome son of a bitch ..." | ||
+ | Das allerdings verpassten die schwarzen Riesen Taus und Sallinger. Die hatten sich schon angesichts der "Moulin Rouge"-Stripperin zur Gulaschsuppe verzogen. Auch wenn Präsident Sallinger hinterher bedauerte: "Jessas, jetzt hab i wieder die Nackerte verpaßt!" | ||
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Revision as of 11:51, 16 February 2007
Adabei
Kronenzeitung 78-02-05
Selbst Frank Zappa, heute bereits eine Rock-Legende und als Poster – mit herabgelassener Hose auf dem Klo – ein echtes Dokument der Hippie-Ära, fand die Nacht "groovy" – leiwand.
Dabei dürfte es Frank wirklich zum ersten Mal passiert sein, daß man ihm nach einem Stadthallenkonzert mit 7000 Fans hinterher [wikipedia:Franz Schubert|Schubert]] ins Ohr geigt. Das war beim traditionellen Gschnas der honorigen Kollegen von der "Presse" der Fall. Denn einmal im Jahr lassen die eine Stripperin aus der "Moulin Rouge" auf ihren blechernen Tischen in der Setzerei splittern bis kein Fetzerl Stoff mehr da ist, Zauberer und Gaukler anrücken. Streuen Kultur dazwischen und würzen mit einem Popstar wie Zappa.
Der rückte mit einem kafeebraunen "Gorilla" an, der demonstrativ einen kleinen Totschläger aus der Hosentasche lugen ließ, den Schädel wie Kojak kahlgeschoren hatte. Aus gutem Grund, denn er pflegt seine brennenden Zigaretten hinters Ohr zu klemmen, um die Hände frei für Karateschläger zu haben.
Die Gschnas-Prominenz, die Herausgeber Dr. Otto Schulmeister, Chefredakteur Dr. Thomas Chorherr und Geschäftsführer Johann P. Fritz begrüßten, reichte von Spitzenpolitikern wie VP-Chef Dr. Josef Taus, Bundeskammerpräsident Ing. Rudolf Sallinger, dem schwarzen Mediensprecher Dr. Heribert Steinbauer und dem roten "Medien-Charly", SP-Zentralsekretär Karl Blecha – im Original-Mao-Look – bis zur Burgheroine Annemarie Düringer, Teamchef Helmut "Seki" Senekowitsch und Österreichs UNO-Botschafter Dr. Peter Jankowitsch.
Wiens VP-Chef Dr. Erhard Busek trat als Schubert-Franzl auf und schüttelte Frank Zappa, der nicht recht wußte, weshalb, die Hand. Immerhin, der weltberühmte Bartträger stieg hinterher auf einen Setzereitisch und schmetterte sein ordinärstes Lied ins Mikro: "God, I am the American dream, the handsome son of a bitch ..."
Das allerdings verpassten die schwarzen Riesen Taus und Sallinger. Die hatten sich schon angesichts der "Moulin Rouge"-Stripperin zur Gulaschsuppe verzogen. Auch wenn Präsident Sallinger hinterher bedauerte: "Jessas, jetzt hab i wieder die Nackerte verpaßt!"
See articles: A Mars A Day 78/02/03 Vienna, Pressehaus Wien